Gesundheitsfachleute für Bedürfnisse von Asylsuchenden sensibilisieren
Dec. 2021Critical life events
Gewalterfahrung im Herkunftsland oder auf der Flucht, Verständigungsschwierigkeiten mit Gesundheitsfachleuten, wenig familiäre oder soziale Unterstützung: Die Gesundheit von Asylsuchenden bedarf besonderer Aufmerksamkeit. Verschiedene durch das BAG unterstützte Studien beleuchten dieses Thema und verweisen auf Instrumente, um die Gesundheitsversorgung von Asylsuchenden zu optimieren.
Der Weg in die Schweiz ist für Asylsuchende oft mit traumatisierenden Erlebnissen und prekären Bedingungen verbunden. Ist er überstanden, sind Asylsuchende auch in der Schweiz mit Ungewissheit konfrontiert: Von ihrem gewohnten Umfeld, den familiären und sozialen Strukturen, getrennt und oft ohne die hiesigen Sprachen zu kennen, wissen sie zunächst nicht, wie der Entscheid über ihren Aufenthalt ausfallen wird. Deswegen sind sie oft von Existenzängsten geplagt. Flucht und Asyl gelten als kritische Lebensereignisse, deren Auswirkungen auf die psychische Gesundheit erheblich sein können.
Gesundheitsfachleute müssen im Kontakt mit Asylsuchenden auf deren komplexe Situation eingehen können. Das BAG unterstützt deshalb verschiedene Aktivitäten und Forschungsprojekte mit dem Ziel, die Gesundheitsversorgung von Asylsuchenden in den Bereichen übertragbare Krankheiten und psychische Gesundheit zu verbessern.
In Absprache mit dem Staatssekretariat für Migration (SEM) und den Kantonen erarbeitete das BAG Empfehlungen, um für Asylsuchende den Zugang zur Gesundheitsversorgung sicherzustellen und übertragbare Krankheiten oder akute Gesundheitsprobleme rechtzeitig zu erkennen und behandeln zu können.
Drei Studien zeigen zudem Diagnostik-Instrumente zur Beurteilung der psychischen Gesundheit von Asylsuchenden auf, beschreiben niederschwellige Kurzinterventionen und geben Empfehlungen zur Betreuung und Behandlung von Traumatisierten.